autorevue #7&8 2025

Willkommen in der bewegten Welt

Eigentlich war für Seite 94 ein Nachruf auf den Rennfahrer Jochen Mass vorgesehen. Diesen Nachruf hätte Herbert Völker schreiben sollen, Chefredakteur der autorevue von 1967 bis 2002, danach regelmäßiger Autor bis in die Gegenwart herauf. Es war Völker ein persönliches Bedürfnis gewesen, seinen Freund Mass mit einer Geschichte zu verabschieden, und so hatte er den Text auch von sich aus angeboten. 

Nun ist Herbert Völker im Alter von 81 Jahren verstorben, und statt eines von ihm verfassten Nachrufs auf jemand anderen steht an dieser Stelle jetzt ein Nachruf auf ihn selbst. 

Dass der von David Staretz verfasst wurde,  ist zwingend. David war Redakteur von 1976 weg, große Teile des Berufslebens haben die beiden also gemeinsam verbracht. David genoss stets Völkers besondere Wertschätzung, was nicht zuletzt auch daran lag, dass er mit ihm den unangefochten besten Auto- Schreiber des deutschen Sprachraums und eigentlich einen der besten Schreiber insgesamt zur Hand hatte (welchen Vorzugs wir uns zum Glück auch heute noch erfreuen dürfen). 

Der Text von David kommt der Person Völker schon sehr nahe. Noch näher kommt man dem großen Schreiber über eine seiner eigenen Geschichten, und da ist die Auswahl unüberschaubar groß. Also wurde sie von mir in der einzig sinnvollen Weise getroffen, nämlich subjektiv. Und da kam mir sofort die Geschichte in den Sinn, wie Völker bei Gerhard Berger auf dem Motorrad mitfahren musste, Bergstraßen im Hinterland der Côte d’Azur, lange, finstere Tunnel, am Steuer einer, der es krachen ließ, das ganze Programm der Angst, von Völker dargereicht, dass man aus dem Lachen nicht herauskommt. Die Geschichte erschien 1991 in der autorevue, mit Fotos von Gerhard Wartha. Haben Sie noch einmal Freude damit. 

Zurück zum bewegten Alltag: In diesem sind wir erstens mit immer mehr Elektroautos konfrontiert, die zweitens immer schwerer und drittens immer stärker werden. Wie sollen wir damit umgehen? Am besten nach dem Motto: If you can’t beat them, join them. Wir haben also zwei ziemlich starke SUVs herausgegriffen, Kia EV6 und Nissan Ariya Nismo, und die beiden in den Wienerwald geschickt, wo wir feststellten, dass die Welt zumindest ab und zu eh so ist, wie sie aussieht. 

Dabei war es natürlich nicht zu belassen. Also haben wir zu obigem Programm noch ein Gegenteiliges hinzugefügt: Mazda MX-5 und Alpine A110. Erst auf den dritten Blick sind das zwei sehr schwesterliche Autos, nämlich beide leicht, klein, sportlich und noch ziemlich echt. Den Paarlauf voller Lust und Heiterkeit lesen Sie ab Seite 86.

Leicht ist auch der Pagani Utopia. Dieser ist das dritte Modell der Marke seit 1999, wir hatten beide bisherigen im Test und nun das neueste Modell, und jeweils war auch der Schöpfer all dieser Preziosen, der lustige, intelligente, originelle und äußerst gescheite Horacio Pagani, im Interview dabei. Von dem lässt sich sagen, dass er konsequent seinen Weg geht und keinen Zentimeter abirrt. Könnte sein, dass das ein universelles Erfolgsrezept ist. Auf jeden Fall aber ist es nicht das Gegenteil davon, wie Signore
Horacio beweist. 

Wolfgang Hofbauer