Abseits der Farbwahl, außen rot, innen rot, fährt hier ein gefälliger Kombinationskraftwagen mit 727 PS und 1000 Nm. Ja, eintausend!
Legendärer Ursprung: Der erste M5 als originelles Konzept
Die Sinnfrage hat man sich nicht gestellt, und der konkrete Verwendungszweck war auch nicht definiert. Genau deswegen ist der erste M5 von 1985 so gut: Rennmotor aus dem M1, eingebaut in großer Komfort-Limousine. Steak mit Schokochilisauce. Nicht für alle, aber irgendwie geil, weil etwas zusammengeführt ist, was eigentlich nicht zusammenpasst. Und so ging es dann auch weiter, beispielsweise die Generation E60 mit V10-Saugmotor und Formel-1-Genen, sowas von überhaupt nicht brauchbar im Alltag, 507 PS, maximales Drehmoment erst bei 6100 Umdrehungen und dazu Hinterradantrieb, eh klar.
Der neue Weg: Plug-in-Hybrid und Komfortfokus
So arg wurde es nie wieder, es kam ein Paradigmenwechsel: Wandlerautomatik, Allrad, Hybrid und auch der Kombi ist zurück. In der Preisliste wird der neue M5 in der Kategorie Plug-in-Hybrid geführt, was natürlich korrekt ist, aber schon irgendwie ein bisserl den Charme eines M-Modells wegnimmt, ohne dogmatisch gegen Elektroboost bei sportlichen Autos zu sein, zumal die NoVA entfällt: 197 PS liefert die Permanentmagnet-Synchronmaschine im Getriebegehäuse, für mehr als 50 Kilometer reicht der Akku. Alles eingebettet im wuchtigen Wattebausch 5er-BMW: fünf Meter lang, drei Meter Radstand, zweieinhalb Tonnen schwer, 500 Liter Kofferraum im Touring.
Alltagsheld mit Sportwagen-Genen
Und wenn man diese Zeilen liest, wird es einem nicht schwerfallen, zu erahnen, … dass es sich hier um den besten M5 aller Zeiten handelt. Weil er konkret zugeschnitten ist für den Zweck eines solchen Fahrzeuges, nämlich ein komfortables und geräumiges Alltagsauto zu sein, das bei Bedarf marschiert wie ein Supercar, aber niemals unangenehm ist. Und nachdem der M5 entgegen aller Erwartungen vor allem fahrdynamisch spürbar weiterentwickelt wurde (Einlenkverhalten, Roadholding, Fahrbarkeit, alles tipptopp, auch die Bremsen), kann man eigentlich nix sagen. Auch wenn er einen ein wenig kalt lässt. Es kommt aber eh sicher noch ein Competition, CS oder sonst was.
Zusammenfassung
Was wir mögen
Dass auf Wunsch niemand mitbekommen muss, dass das hier ein M5 ist.
Was uns fehlt
Sound. Und die Ehrfurcht vor diesen 1000 Nm. Das würde die Sache prickelnder machen.
Was uns überrascht
Wie sehr der M5 auf Komfort und Alltag getrimmt ist.
Die Konkurrenz
Nachdem es aktuell weder einen Audi RS 6 noch einen Mercedes E 63 gibt: am ehesten im eigenen Haus in Form des SUV XM.
Daten & Ausstattung
Preis | € 151.248,– (NoVA 0 %) |
Steuer | jährlich € 4.017,60 |
Motor, Antrieb | V8 (Bi-Turbo), 4395 ccm, E-Motor, 8-G-Aut., Allrad. |
Leistung/Drehmoment | Verbr. 430 kW (585 PS), 750 Nm. System: 535 kW (727 PS), 1000 Nm. |
Batterie/Laden | Li-Ion, 18,6 kWh. Bei 11 kW 0–100 % in 2:15 h. |
Fahrleistungen | Spitze 250 km/h, 0–100 km/h 3,6 sec. |
Verbrauch | 1,7 l/100 km CO2 39 g/km. Test: 15,2 l/45,7 kWh/100 km. |
Dimensionen | L/B/H 5096/ 1970/1516 mm, Radstand 3006 mm, Gewicht 2550 kg, Anhängelast 500/2000 kg, Kofferr. 500–1630 l, Tank 60 l, Reifen vorne 285/40 R20, hinten 295/35 R21. |
Ausstattung | Bowers & Wilkins Sound, Zierleisten Kristall-Optik etc. |
Extras | Keramik-Bremsen € 10.234,– etc. |
Dieser Test ist in autorevue 11/25 erschienen. Den etwas ausführlicheren Bericht zur M5 Limousine lesen Sie hier.

