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Jahresrückblick 2025 der autorevue

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Das Jahr geht zu Ende, Medien landauf-landab halten es jetzt für ihre Pflicht, Ihre Leserinnen und User mit Rückblicken zu quälen. Wir wollen da ausnahmsweise nicht die rühmliche Ausnahme sein, sind wir ja sonst eh meistens, und nicht nur am Jahresende. Immerhin, wir wiederholen nicht schon Bekanntes, sondern destillieren die besten Autos, die in diesem Jahr das Pech hatten, in unsere Mangel zu geraten. Nicht alle haben es überlebt, also jetzt kritiktechnisch. Andere gingen gerade so durch, an wieder andere – nämlich eben die besten – erinnern wir uns positiv. Und das waren …

… im Jänner der MG Cyberster

Den nannten wir Züberster, mit Betonung auf dem ersten e. Er war das erste Elektroauto, das richtig Spaß machte, aber nicht so einen Spaß, wie ihn die meisten Hersteller verstehen, also Gnackwatschn auf Prolo, sondern weil er leicht und klein und fein und luftig war, luftig, nicht lustig, aber lustig auch. Ansonsten haben wir von MG jetzt schon länger nichts mehr gehört. Seltsam.

… im Februar der Toyota Landcruiser in Wüstenbeige

Zwar, als klar wurde, dass man 16 mal was drücken muss, um den Tempolimitpiepser abzuschalten, da wollten wir das Auto gleich einen Abhang hinunterschupfen und hinterher sagen, die Handbremse war kaputt. Aber schließlich, wären wir die Eigentümer, wir würden den Landcruiser zu einem Hacker stellen, und der würde dem Ding die Blödheiten schon aushacken. Also häcken natürlich. Doch insgesamt: Ein Könner von unbezwingbar einfacher Schönheit. Wer das nicht mag, kann kein guter Mensch sein.

… im März der Mini John JCW Cabrio

Cabrios sind am Aussterben, also fällt jedes für sich, das sich dagegen stemmt, positiv auf. Der Mini vermählt 231 PS mit harter Federung mit luftigem Zischen um die Ohren. Und man hat hinten Platz für sieben Billasackerln.

… im April der Subaru Forester

Haha, im selben Monat hatten wir auch einen Porsche 911 GTS Hybrid in der Reißn, aber was will man sich da schon erwarten, bei dem Preis. Der Subaru wiederum versorgte uns mit Subaru-Momenten, die waren immer, wenn man wieder was Mitgedachtes entdeckt hatte. Zum Beispiel ausziehbare Sonnenblenden für seitlich.

… im Mai der Mustang GT Convertible

Acht Tage dicke Hose spielen, oder eine andere Rolle, der Mustang macht vieles mit. Und wie hieß es im Bericht? Willkommen im Kurvenreich der galoppierenden Fahrfreude! Ja, so war es.

… im Juni die Alpine A110

Egal, wann, wo, mit wem, gegen wen, warum und wieso: Dieses Auto wird immer direkt ins Herz fahren. Und wer eigentlich gar keine rechte Freude mehr am Autofahren hat – die Alpine bringt sie zurück, das dauert keine 20 Sekunden. Sollte es auf ewig geben (anstatt sie schwachköpfig abzuschaffen).

… im Juli der Renault 4

Natürlich mögen wir den originalen R4, obwohl der ja wirklich eine Affenschaukel war. Dessen Charisma mit nicht allzu vielen Reibungsverlusten in der Neuzeit zur Wiederauferstehung gebracht zu haben, ist ein großes Verdienst. Und sowieso: sehr nettes Auto.

… im August der Mercedes-Maybach SL

Der Fotograf sagte, dieses Auto hätte ein Fahrwerk wie ein alter Dacia Logan. Aber der Mann neigt zu Übertreibungen. Der Kollege, der das Auto wirklich getestet hat, war ohnehin anderer Ansicht. Wer Recht hat, ist eigentlich egal. Ein Maybach steht drüber. Das ist ja das Gute an ihm.

… im September der Fiat Topolino

War so. Warum eigentlich? Hatten wir sonst keine Testautos im Fuhrpark?

… im Oktober der Land Rover Defender Octa

Man könnte, so hieß es im Test, den Octa bei der Stiftung Warentest in einen Tresortürenvergleich einreihen. Okay, das kann man auch über viele andere Autos sagen. Aber dass er den ersten Preis im kompetenten Herumstehen verdient? Das macht ihn zum Star, finden wir.

… im November der Audi Q3

No-Nonsense-Auto höherer Observanz. Sieht gut aus, fährt gut und ist innovativ auf auffällige Art, ohne damit aber dem Fahrer übermäßig auf die Nerven zu gehen (was ja normal das Wesen von Innovationen im Auto ist). Beispiel: Der stummelige Blinkerhebel.

… im Dezember der Honda Civic e:HEV

Ja, komisch. Es gibt ein paar Automarken, da fragen sich die Entwickler jedesmal, bevor sie was tun, ob das auch den Kunden taugen könnte. So eine Marke ist Honda. Gedeiht völlig zu Unrecht nicht in gleißender Aufmerksamkeitssonne, zumindest bei uns. Der Civic ist ein bestes Auto der Welt. Roma locuta.

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