
Weil es ist zwar nicht jeder Fußgänger auch ein Autofahrer, aber jeder Autofahrer ist auch ein Fußgänger, es sei denn, er kann fliegen.
Man liest also, die Bezirksvertretung von Wien-Mariahilf prüft ein Verbot von Fahrrädern und E-Scootern in der Fußgängerzone Mariahilfer Straße. Die Grünen sind gegen ein Verbot, alle anderen Parteien dafür. Das Engagement der Grünen in Ehren, aber da haben sie was missverstanden: Es geht nicht gegen das Fahrrad. Es geht gegen die Verflechtung von zwei unterschiedlichen Mobilitätsweisen auf einer Fläche. Das ist was anderes. Wenn man Fahrradwege anlegt, macht man nämlich auch genau das: Man entflechtet zwei unterschiedliche Mobilitätsweisen. Ist ja nichts Schlechtes.
Near Miss am Gehsteig
Dabei müssten Fahrradfahrer und Fußgänger so extrem unterschiedlich nicht sein. Aber ein gewisser Prozentsatz von Radfahrern, der einem als Fußgänger immer dann besonders hoch vorkommt, wenn man wieder einmal einen „Near Miss“ am Gehsteig oder in der Fuzo überlebt hat, oder zumindest einen Radler sieht (sind ausschließlich Männer), der Vollgas über den Gehsteig brettert, (passiert mir alle paar Tage) sorgt dann doch dafür. Bei denen können sich die vielen Radfahrerinnen und Radfahrer bedanken, die sich in den von ihnen gemeinsam mit den Fußgängern genutzten Zonen so verhalten, dass man sich nicht vor ihnen fürchten muss: Also nicht viel über Schritttempo fahren. Klar, dass das manche für peinlich halten. Und weitergehen tut auch nix. Als Fußgänger würd ich mal sagen: Das ist nicht mein Problem.

