Ennstal-Classic 2025 Teil 2

Wir sind im Anflug auf Gröbming, der Grimming baut sich vor uns auf. Beifahrerin Jacky ist schon da, überpünktlich. Sie glaubt an uns und an den Alfa 1300 GT Junior, der gerade die 272 Kilometer lange Anfahrt bei echtem Sauwetter absolviert. „Magst du auch eine Leberkässemmel? Bei mir in München schmecken die nicht. Wenn ich schon mal in Österreich bin, muss ich zuschlagen.“ „Super Idee, gerne. Mit Senf bitte. Ich bin gleich da.“
Das Abenteuer Ennstal beginnt eigentlich schon vor der Ennstal, nämlich mit der Vorbereitung des Materials (siehe dazu Story im letzten Heft). Offene Autos, historische Rennwagen oder ganz allgemein Zweisitzer sind cool, in der Theorie. In der Praxis ist so ein stinknormales Viersitzer-Coupé wie unser Alfa jeglichem Hardcore-Gefährt vorzuziehen. Die Anfahrt auf Achse wird so nicht zur Qual, jedenfalls nicht zur unverhältnismäßigen. Gepäck und Taschen sind im Kofferraum untergebracht, das autorevue-Kapperl bekommt die Rückbank. Wr. Neustadt, Mürzzuschlag, Kapfenberg, Bruck an der Mur und Leoben ziehen vorbei. Da findet man sogar Verwendung für das nachträglich verbaute Autoradio, an sich ist es in so einem alten Auto ja abzulehnen. Aber wenn man da so dahingurkt, meistens auf der ersten Spur zwischen Lkws und zammgefahrenen Minibussen, manchmal auch auf der zweiten, aber ab 130 km/h ist er auf Dauer nicht mehr in seinem Element, ist man dann doch froh über ein bisschen Unterhaltung. Zumal wir alleine sind im Auto, noch. Denn jetzt sind wir da.