Einmal Coupé, einmal Crossover: So zeigt Mazda bei der Japan Mobility Show 2025 auf, fesch und mit Wankel, aber fast ohne Heckscheibe und für Sprit aus dem Meer.
Überblick
Wankel-Hybrid mit Mikroalgen-Kraftstoff: Das Vision X-Coupé
Mazdas heuriges Ausstellungsmotto bei der Japan Mobility Show (formerly known as Tokyo Motor Show) klingt ein wenig sperrig („Fahrfreude treibt eine nachhaltige Zukunft an"), die Eleganz zumindest einer der beiden Designstudien macht's wieder wett, und Treibstoff aus dem Meer klingt auch durchaus elegant: Das Mazda Vision X-Coupé streckt Mazdas Designphilosophie (Kodo – Soul of Motion) ins Sehnige und Sportliche, der Plug-in-Hybrid ist erfrischend unkonventionell: Als Verbrenner rotiert ein Zweischeiben-Wankelmotor mit Turboaufladung – eine Kunstform, die nur noch von Mazda in die Zukunft gepflegt wird. Elektromotor und Batterie darf man sich konventionell vorstellen, die 375 kW/510 PS Systemleistung fallen dann schon wieder ins künstlerische Fach, die 160 km elektrische Reichweite auch. Insgesamt gehen sich 800 km Reichweite aus, da gibt's nix zu nörgeln.
CO2-Abscheidung und klassische Moderne im Interieur
Dass die Kunststoffe des Interieurs aus dem Meer gefischtes und dann recycliertes Plastik sind, kennt man mittlerweile, beim Kraftstoff aber ist derlei neu: Für Mazdas Vision X-Coupé wird der Sprit aus Mikroalgen gewonnen, die Energiebilanz ist noch nicht publik, die CO2-Bilanz schon: Durch Mazdas CO2-Abscheidungstechnologie Mazda Mobile Carbon Capture sinkt der Kohlendioxidausstoß, je weiter man fährt. Innen gibt's im X-Coupé eines der schönsten Lenkräder der Gegenwart und drei ebenso faszinierende Rundinstrumente, die Bildschirme erstrecken sich dann weit ins Terrain der Beifahrerin hinüber. So kann die Zukunft kommen. Ob das, was auf den Bildern wie eine schmale Heckscheibe ausschaut, tatsächlich eine ist, verrät die Presseaussendung nicht, wir vermuten zu Mazdas Gunsten: ja.
Empathische KI im Vision X-Compact: Freundschaft mit dem Auto?
Weniger mit dem Design als mit der implantierten KI will der Mazda Vision X-Compact erfreuen: Die will die menschlichen Sinne mit empathischen Zügen verschmelzen und damit völlig menschlich kommunizieren. Mazda stellt sogar echte Freundschaft zum Auto in Aussicht – vermutlich geht man unterwegs mit ihm auf einen Kaffee, und wenn es alle Tempolimits korrekt erkannt hat (daran scheitern bislang quasi alle), dann darf es daheim in die Wohnung, statt draußen schlafen zu müssen. Alle, die nicht mehr völlig jugendlich sind, werden jetzt ein bisserl drüber nachdenken, was sie davon halten sollen. X wird übrigens als „Cross" ausgesprochen, sagt Mazda dazu, was zumindest beim völlig uncrossoverigen Coupé dezente Fragen aufwirft. Mit knusprig wird das wohl nichts zu tun haben.

