
Früher liebten die Amerikaner selbst Straußenrennen mehr als die Formel 1. Jetzt sind alle verrückt nach dem Grand-Prix-Zirkus. Was ist da passiert?
Früher belächelt: Die Formel 1 und ihre schweren Anfänge in den USA
Der Weg in den Wilden Westen war für die Asphalt-Cowboys der Formel 1 gespickt mit Schlaglöchern: Etwa jene, die sich 1984 in Dallas auftaten, als man bei Hitze eine falsche Asphaltmischung verwendete und die Rennstrecke bei Straßentemperaturen von 66 Grad plötzlich einer Kraterlandschaft glich. Aufregung gab es keine, denn den Amerikanern war die Formel 1 sowieso egal: Man fuhr Rennen vor 18.000 Fans, wo an selber Stelle wenige Tage danach eine wesentlich größere Zuschauerzahl ein Straußenrennen sah, veranstaltete WM-Rennen am Hotelparkplatz in Las Vegas, und als 2005 in Indianapolis nur sechs Autos von Ferrari, Jordan und Minardi am Rennen teilnahmen (die Michelin-Teams waren aus Angst vor Klagen bei einem Reifenplatzer in die Box abgebogen), wurde die Formel 1 in den USA für tot erklärt, zum Begräbnis gab es ein Pfeifkonzert der Fans.
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