Walter Röhrls ganz persönliche Geschichte des Porsche 911: Warum er einmal die beste Fahrschule war, der schneidigste Porsche kein Neunelfer mehr ist und weshalb trotzdem das neue Turbo-Zeitalter mehr als okay ist.
Wenn man sich meine Laufbahn so ansieht, und die Geräte, mit denen ich meine Erfolge hatte, würde man nicht so schnell auf die Idee kommen, wie stark mich der Porsche 911 von Beginn geprägt hat. Als er 1965 rauskam, war ich 18, mein Führerschein noch druckfrisch und der Neunelfer natürlich DAS Traumauto überhaupt. Aber der kam mit meinem Gehalt beim Bischöflichen Ordinariat von Regensburg natürlich nicht in Frage, also kaufte ich mir als erstes Auto einen 356er.
Gleich meine vierte Rallye fuhr ich auf dem alten Neunelfer meines damaligen Beifahrers, und das lief ziemlich gut. Die Rallye Bavaria war sogar ein EM-Lauf, wir lagen bis zum Ausfall in Führung, was schließlich zu meinem ersten Werkvertrag bei Ford führte.
Wenn man so will, hab’ ich also meinen Durchbruch dem 911 zu verdanken. Deshalb bin ich auch den Porsche-Virus nie losgeworden und hab’ es immer als besonders schade empfunden, dass sich die Rennsportabteilung während meiner aktiven Zeit so stark in Richtung Rundstrecke orientiert hat. Vom Konzept her wäre der Neunelfer gegen die Stratos und wahrscheinlich sogar bis in die Gruppe B hinein konkurrenzfähig gewesen, da gibt es für mich überhaupt keine Diskussion.
Aber ich hatte ja dann bei vielen historischen Rallyes meinen Spaß mit diversen Neunelfern.
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