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Neuvorstellung XPeng G6 und G9

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Eine weitere chinesische Automarke kommt ins Land. Sie bringt Erwartbares mit, aber das auf hohem Niveau. Und Haustiermodus haben hier auch noch nicht alle. 

Überblick

XPeng
ab 47.600 Euro (G6); ab 59.600 Euro (G9)
Preis
Bis zu 92,2 kWh
Batterie
Bis zu 525 kW
Ladeleistung
Bis zu 585 km
Reichweite

• Herausragende Ladeleistung: Der XPeng G9 lädt mit bis zu 280 kW und erreicht in nur 9 Minuten eine Steigerung von 63% auf 93% Batteriekapazität.
• Strategische Europa-Expansion: XPeng plant trotz 21% EU-Zöllen die Eroberung von 27 europäischen Märkten und hat eine 700-Millionen-Euro-Partnerschaft mit VW geschlossen.
• Deutliches Wachstum: Das Unternehmen steigerte seine Verkaufszahlen von 27.000 (2020) auf prognostizierte 270.000 Fahrzeuge (2024) - ein zehnfacher Zuwachs.
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Der XPeng G6 ist das kleinere der beiden Modelle (13 cm kürzer).

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Schnellladen im Test: XPeng G9 überzeugt mit 280 kW Ladeleistung

Es geht tatsächlich zackig: Wir rollen mit 63 Prozent Ladestand zum Schnelllader, neun Minuten später sind wir auf 93 Prozent. Das Terminal könnte 350 kW, das Auto sogar 525 kW leisten, in echt sind es maximal 280 kW, was sehr gut ist für das obere Drittel der Kapazität. Nur langsam sinkt im Ladeverlauf die Leistung, am Ende sind es 52 kW, allerdings schon bei 98 Prozent. Was das Laden betrifft, High End. Versprochen, gehalten. Angesteckt ist ein XPeng G9, ein großes SUV, Flaggschiff der schmalen Modellpalette des chinesischen Elektroauto-Herstellers XPeng. Es gibt noch den kleineren, im Prinzip aber ähnlich aufgestellten G6 und die Limousine P7, die demnächst neu kommt.

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Man sieht dem G9 seine mehr als 2.200 Kilo wohl an.

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XPeng Marktexpansion: Zölle und VW-Partnerschaft prägen Europa-Strategie

XPeng, 2014 gegründet, ist ein weiterer chinesischer Hersteller, der auf den europäischen Markt drückt. Die Willkommenskultur ist enden wollend. Es gibt markenabhängige Zölle, XPeng werden 21 Prozent aufgepelzt. Das ist von Marke zu Marke verschieden (je nach „Kooperation" der Hersteller mit der EU), BYD hat 17 Prozent ausgefasst, SAIC 35, alles zuzüglich der schon bestehenden zehn Prozent. Wer die zahlt? Die Hersteller, Geld ist in China eh abgeschafft. Die Potemkinschen Dörfer aber auch noch nicht ganz, wie die jüngsten Meldungen über BYD zeigen, dem der Platz für noch nicht verkaufte Autos knapp wurde. XPeng, das auch Flugautos (als Technologieträger) und humanoide Roboter (ebenso) herstellt, ist bereits in 19 europäischen Märkten präsent, acht folgen heuer noch. Als Neuer will man erst einmal ernst genommen werden, egal, ob in der Schule, am Fußballplatz oder am Automarkt. Dass VW mit XPeng schon vor einem Jahr eine Partnerschaft begonnen hat, mit dem Ziel, bis 2026 eine gemeinsame Elektrofahrzeug-Architektur für den chinesischen Markt zu entwickeln, die dann XPengs ebenso gestalten wird wie VWs – das wäre wohl ein Indiz fürs Ernstgenommenwerden. Die Volkswagen Group ist jetzt mit fünf Prozent an XPeng beteiligt: 700 Millionen Euro. Seit ebenso einem Jahr ist XPeng unter anderem auf dem deutschen und dem Schweizer Markt zu haben, demnächst startet man in Österreich, einem der acht noch zu erobernden Länder. Die drei sind dann zum Markt Central Europe zusammengefasst, geleitet von München aus. XPeng setzt auf das klassische Vertriebsmodell mit Autohändlern, die, wie man uns erzählt, am besten wissen, wie man Autos verkauft. Nicht einmal groß eine Stilvorgabe für die Geschäftsräume ist ihnen vorgeschrieben. In Österreich wird das ebenso gehandhabt werden, acht Standorte sollen es heuer noch werden, nächstes Jahr will man 20 haben. Service, Ersatzteile, alles geregelt. In Deutschland funktioniert es, die Kunden sind zufrieden, diverse Vergleiche, Umfragen und Auszeichnungen werden gewonnen.

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Der kleinere G6 setzt auf fast coupéhafte Formen. Designikone wird er trotzdem keine mehr.

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Wachstumskurs: XPeng steigert Verkaufszahlen von 27.000 auf 270.000 Fahrzeuge

Wie auch bei den anderen chinesischen Herstellern dürfte eine Art Masterplan zur territorialen Eroberung vorliegen. Das erfordert freilich eine gewisse Größe, die XPeng gerade mit steilender Kurve erreicht: 2020 wurden weltweit 27.000 Autos verkauft, im Vorjahr waren es schon 190.000, für heuer hat sich XPeng über 270.000 prognostiziert, auf solider Faktenlage. Auch Börsengänge gehören dazu, 2020 New York Stock Exchange, 2021 Börse Hongkong. Und dann natürlich die Autos. Wir sind die beiden SUVs gefahren.

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G9-Cockpit: Fehlerfreies Hochpremium bis in die hintersten Winkel.

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Fahreindruck XPeng G9 und G6: Eleganz trifft auf fast rollsroycigen Fahrkomfort

Der G9 empfängt mit braunem Nappaleder (optional) und einer trotz der üblichen Reduziertheit geradezu erstaunlichen Eleganz. Wie bei chinesischen Autos üblich, ist praktisch alles am Screen (hier sogar zwei) zu regeln, und zwar ohne Stilblüten auch im Deutschen. Bis hin zu Lenkwiderstand, Pedalwiderstand und anderem, man kennt das etwa von BYD.Hier auch der Haustiermodus: Die Temperatur im abgestellten Auto bleibt konstant, das Tier gesund. Das am Screen abgebildete Haustier ist ein Roboter, natürlich einer von XPeng. So Sachen halt.Neben der Vornehmheit des Innenraums fällt die Feinheit des Fahrkomforts auf. Das Schweben ist geradezu rollsroycig. Haben wir in deutschen Produkten so kaum erlebt. Natürlich geht das auf Kosten der Sportlichkeit, die aber bei einem 5-Meter-SUV billigerweise ohnehin nie darstellbar ist. Zumal: schon deutlich über 2000 Kilo. Wie angedeutet, ist der G6 von gleicher Machart, nur alles etwas kleiner (13 cm kürzer), und der Beifahrerbildschirm fehlt, dafür ist seltsamerweise die Nappalederausstattung hier serienmäßig. Fahrgefühl ähnlich: satt, komplett, ruhig. Was wirklich wichtig ist, verraten die technischen Daten, in denen es Informationen gibt, die wir so noch nicht gesehen haben, zum Beispiel: Chip Qualcomm Snapdragon® 8295. Snapdragon ist gut. Da kann nix sein, normal. Beide Modelle sind entweder mit Heck- oder Allradantrieb zu haben, der G6 kommt immer mit einer Batteriekapazität von 80 kWh netto, der G9 entweder mit 78 oder 92 kWh. Reichweiten von über 500 km sind damit immer zu erreichen, außer natürlich im Winter. Aber schnell nachgeladen ist ja. Im Idealfall von 10 bis 80 Prozent in 12 Minuten. Im Nicht-so-Idealfall dauert es nicht viel länger. Ausführliche Tests folgen.

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Auch im G6 fehlt's an nichts. Leder serienmäßig. Sitzbelüftung ebenso. Im Gegensatz zum G9 aber nur vorne.

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Daten XPeng G6

RWD Long Range

€ 47.600,– 
218 kW (296 PS), 440 Nm. 202 km/h, 0–100 in 6,7 sec, Verbrauch 17,5 kWh/100 km, Reichweite WLTP bis 525 km. Batterie 80 kWh, Ladeleistung 451 kW.

AWD Performance

€ 51.600,– 
358 kW (487 PS), 660 Nm. 0–100 in 4,1 sec, Verbr. 18,4 kWh/100 km, Reichweite WLTP bis 510 km. Batterie 80 kWh, Ladel. 451 kW.

Dimensionen

L/B/H 4758/1920/ 1650 mm, Gewicht ab 2140 kg Kofferraum 571–1374 l.

Daten XPeng G9

RWD Standard Range

€ 59.600,– 
258 kW (352 PS), 465 Nm. 200 km/h, 0–100 in 6,6 sec, Verbrauch 18,4 kWh/100 km, Reichweite WLTP bis 502 km. Batterie 78,2 kWh, Ladeleistung 445 kW.

RWD Long Range

€ 63.600,– 
0–100 in 6,4 sec, Verbrauch 18,6 kWh/100 km, Reichweite WLTP bis 585 km. Batterie 92,2 kWh,
Ladeleistung 525 kW.

AWD Performance

€ 72.600,– 
423 kW (575 PS), 695 Nm. 0–100 in 4,2 sec, Verbr. 20,1 kWh/100 km, Reichweite WLTP bis 540 km. Batterie 92,2 kWh, Ladel. 525 kW.

Dimensionen

L/B/H 4891/1937/ 1680 mm, Gewicht ab 2210 kg Kofferraum 660–1576 l.

Diese Neuvorstellung erschien in autorevue 10/2025

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