Neuvorstellung Honda Prelude

Wir steigen ein und sind gleich einmal überrascht, nämlich positiv: ein Bildschirm, 23 cm in der Diagonale, aufs Armaturenbrett aufgesetzt. Wo bitte gibt's denn jenseits der Einsteigerklasse sowas noch? Sollte hier tatsächlich ein Auto mit einem Bildschirm vorliegen und nicht ein Bildschirm mit einem Auto? Antwort: ja. Erstaunt waren wir eigentlich schon vorher: „Störungsfreie, fließende und harmonische Proportionen, wie ein Segelflugzeug am Himmel", verspricht Honda, und genau sowas steht da. So glatt ist das Auto, dass man vermutet, schon ein Vogelschmatz am Dach kann den cw-Wert verschlechtern. 25 Jahre haben wir auf Prelude Generation sechs gewartet (also nicht jede Minute, zugegeben). Das Auto führt sozusagen einen Staffelwechsel durch, der Civic Type R verschwindet, der Prelude übernimmt, und zwar mit dem gleichen Fahrwerk. Und nein, die beiden verbindet wenig. Die Dämpfung wurde erheblich zivilisiert, die gesamte Kriegsrhetorik fehlt, auch beim Motorsound (der Motor ist sowieso ein anderer). Die knochige Tradition von Civic Type R, S2000, Integra Type R oder NSX führt der Prelude nicht fort. Und so wurde er denn auch in Japan, wo er seit Anfang September auf dem Markt ist, und zwar bei achtfacher (!) Übererfüllung des angepeilten Verkaufsziels schon im ersten Monat, so wurde er denn auch dort vor allem von der Generation 50+ gekauft, obendrein zu 63 Prozent in Weiß.