Wenn DS ein neues Topmodell ankündigt, rollt einem sofort das revolutionäre Original aus den 60ern vors geistige Auge. Können sich da überhaupt noch Parallelen ausgehen?
Eigenständige Designsprache und stilistischer Spagat
Die Marke DS gilt ja quasi als Garant für außergewöhnliches Design und ebensolche Herangehensweisen ans Thema Auto. Die Marke selbst ist noch recht jung – erst 2018 durfte mit dem DS7 der erste Wagen ohne den C-Zusatz von den Bändern rollen. Man möge das C-Wort bitte vermeiden und auf Eigenständigkeit hinweisen – was angesichts der Tatsache, dass bei der Präsentation neben dem neuen N°8 eine historische DS21 stand, dann doch ein bissl tollpatschig wirkt. Denn einerseits ist diese Verwandtschaft keine Schande, andererseits war es noch nie schlau, vor der eigenen Geschichte davonzulaufen. Derlei sieht man ja gerade bei Jaguar, aber das ist eine andere Geschichte.
Darum wollen wir uns nicht länger mit der Vergangenheit aufhalten, sondern den Neuen beleuchten: Den Wagen zu kategorisieren, fällt schwer. Und vielleicht kann und will er auch nicht schubladisiert werden. Nennen wir ihn einfach Crossover mit coupéhafter Dachlinie. Und diese ist wirklich bemerkenswert. Wie viele Linien am Heck zu einem monolithischen Ganzen verschmelzen, ist wahrlich elegant. Dennoch ist der restliche Auftritt einfach „bold“, wie es die Amerikaner nennen würden. Die 4,80 Meter Länge fallen ob der großen Räder kaum auf, die Fahrzeughöhe lässt von außen schon auf ein großes Batteriepack im Untergeschoß schließen. Man kennt derlei ja schon beispielsweise von Nissan Ariya, Mustang Mach-E oder Kia EV6, um keine Mainstream-Beispiele zu nennen.
Dennoch muss man bei aller Schönheit feststellen: Auf eine echte Oberklassen- Limousine fehlen zumindest 20 Zentimeter Länge. Das ist die Crux, wenn man mit Superlativen antritt und ein Topmodell ankündigt: Die Erwartungshaltung wird enorm geschürt. Eine Enttäuschung? Nein, denn...
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