Im Spannungsfeld zwischen wirklich beeindruckend und völlig überkandidelt erfindet BMW seine eigene Zukunft neu und ist mit der überraschenden Tatsache konfrontiert, dass sich das auch noch gut verkauft. Eine erste Ausfahrt mit dem iX3 zeigt: eh nicht zu Unrecht.
Überblick
Design und Innenraum: BMW iX3 setzt auf Eleganz statt Protz
Wenn Erwartungen aufgebaut werden, die uns an die Neuerfindung der Welt denken lassen, ist es schon ein Erfolg, wenn wir beim Treffen mit der Realität nicht enttäuscht sind. Waren wir es kurz doch, dann nur deswegen, weil da letztlich auch nur ein Auto stand und fuhr, das wie ein BMW aussieht und wie ein (sportliches) SUV fährt. Wobei, damit war eigentlich auch zu rechnen. Wie soll es denn sonst sein? Wir äußern uns übrigens zum Design von Autos teils etwas ungern, weil de gustibus, aber hier wird wohl allgemein anerkannt werden, dass BMW von der schließlich schon zu heftig gewordenen Protz-Wagenfront weggekommen ist (die Tragödie des Siebeners) und fast filigrane Eleganz übt. Dies in gefälliger Weise. Freilich, es ist schon wahr, der BMW iX3 ist ein ganz neues Modell und keine vorsichtige Fortentwicklung des aktuellen iX3. Das wird schon im Innenraum klar, wo es keinen Bildschirmgartenzaun mehr gibt, dafür ein zentrales Display, asymmetrisch geschnitten. Und ganz vorne, am unteren Ende der Windschutzscheibe, ein Displayband, auf das sie bei BMW stolz sind wie ein Firmling: Panoramic iDrive heißt es, und es zeigt vor dem Fahrer das, was ein Instrument zeigen kann, ist aber dann Richtung Beifahrer einigermaßen frei konfigurierbar. Gut, könnten Sie sagen, wo die Displays sind, mittig, hoch, quer, weiter vorne, weiter hinten, ist so, wie Sie die Uhr entweder auf der linken oder der rechten Hand tragen. Gut, sagen wir, auch wieder wahr. Es zeigt sich an mancher Stelle, dass der iX3 ein Auto ist, wo sie bei BMW im obersten Stockwerk gesagt haben: Wir müssen mindestens fünf Sachen ganz anders machen als bisher. Nicht alles ist wirklich originell: Die Sitzverstellung in den Türen gibt's schon bei Mercedes, und sie ist dort das Einzige, was wirklich schlecht ist. Hier im iX3 ist sie es auch (angeblich gab eine Kundenbefragung den Ausschlag, wir glauben das jetzt einfach mal nicht).Panoramic iDrive ist übrigens sehr praktisch und übersichtlich. Das mittige Display hingegen ist für seine Größe etwas zu nahe beim Fahrer, fast wie Kino erste Reihe.
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