
McLaren ist wieder Nummer 1 der Welt – nachdem man nach einer Dekade von Blamagen, Pech und Pannen eben erst noch haarscharf der Pleite entgangen ist. Wer aber sind die Menschen, die das Denkmal von Ron Dennis in letzter Sekunde gerettet haben?
McLarens Auferstehung: Wie Rob Marshall den Formel-1-Riesen zurück an die Spitze führte
Als Rob Marshall nach über einem Jahrzehnt als absoluter Key-Player im Hintergrund Red Bull Racing verließ und von McLaren abgeworben wurde, bezeichnete sein langjähriger Chef Christian Horner diesen Abgang als „Win-win-Situation". Immerhin hatte er schon lange den Plan, Marshall über ein Abstellgleis aus der Formel 1 zu führen, und ihm alle möglichen Projekte abseits des Operativen umgehängt. Ihn, Marshall, der im Fahrerlager als der König des Operativen gehandelt wird, versiert im Umgang mit Mensch und Maschine (eine rare Kombination), blendend in Organisation und Strukturaufbau. Am 9. März 2025 stand Marshall auch für ein paar Minuten für Stillstand – wörtlich. Denn er stand exakt auf dem Platz, an dem er auch am 2. April 2023 gestanden war – am Podium des Melbourne-Grand-Prix, als Vertreter des siegreichen Teams. Damals hatte Red Bull Racing die Formel 1 nach Belieben dominiert, nun tut das McLaren. Dass Rob Marshall in der Zwischenzeit die Box gewechselt hat, ist kein Zufall. Es ist die kluge Einkaufspolitik von McLaren-Boss Zak Brown, und es sind Menschen wie Marshall, die die Auferstehung des zweitältesten Teams der Formel 1, eines für lange Zeit gelähmten Riesen, ermöglicht haben. Eine neue Generation – bestehend etwa aus einem Selfmade-Milliardär, der seine ersten Dollars beim Glücksrad gewann und damit ein Imperium schuf, einem im Zuge der unglücklichen Alonso-Ära eher zufällig in Mittelengland gestrandeten Italiener und einem hinter Adrian Newey einst fast verglühten Aerodynamiker aus Zypern – hat das geschafft, was schon als unmöglich galt: Die Kultmarke McLaren, die von der Nummer 1 der Welt auf den letzten Platz der Teamwertung durchgespült worden war, wieder ganz an die Spitze zu bringen. Im klassischen Papaya, der Lieblingsfarbe von Teamgründer Bruce McLaren, mit zwei der talentiertesten Fahrer der Gegenwart und vor allem auch der Zukunft.
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