Toyota GR GT und GR GT3: Neue Sportwagen-Ära beginnt

Toyota Gazoo Racing (TGR) läutet mit dem GR GT und dem GR GT3 eine neue Ära im Sportwagenbau ein. Die beiden Prototypen verkörpern die konsequente Weiterentwicklung der TGR-Philosophie: bessere Fahrzeuge durch Motorsport-Expertise zu schaffen. Unter der Führung von Akio Toyoda, auch bekannt als Master Driver Morizo, arbeitete ein Team aus Profifahrern wie Hiroaki Ishiura, Tatsuya Kataoka und Naoya Gamo gemeinsam mit Ingenieuren an den neuen Modellen. Als würdige Nachfolger des legendären Toyota 2000GT aus den 1960er Jahren und des Lexus LFA sollen die beiden Fahrzeuge das motorsportliche Erbe in die Zukunft tragen. Dabei folgt TGR dem „Shikinen Sengu"-Prinzip: Das Wissen der LFA-Veteranen wird systematisch an die nächste Generation weitergegeben und mit modernsten Technologien kombiniert.

Der GR GT wurde konsequent nach dem „Driver First"-Prinzip entwickelt und soll ein außergewöhnliches Einheitsgefühl zwischen Fahrer und Fahrzeug erzeugen. Das Herzstück bildet ein neu entwickelter 4,0-Liter-V8-Twin-Turbo-Motor, der mit einem Elektromotor zu einem Hybridsystem kombiniert wird. Die Zielwerte liegen bei mindestens 650 PS Systemleistung und 850 Nm Drehmoment. Drei Entwicklungsschwerpunkte prägen das Fahrzeug: ein extrem niedriger Schwerpunkt, geringes Gewicht bei hoher Steifigkeit und herausragende Aerodynamik. Toyotas erster Vollaluminium-Karosserierahmen in Kombination mit carbonfaserverstärktem Kunststoff sorgt für eine leichte und dennoch hochfeste Struktur. Die Frontmotor-Hinterradantrieb-Konfiguration erleichtert das Handling bei Grenzfahrten, während die optimierte Positionierung schwerer Komponenten den Schwerpunkt zusätzlich senkt.

Beim GR GT brach Toyota mit etablierten Entwicklungsmethoden: Statt das Außendesign zuerst zu entwerfen und dann aerodynamisch zu optimieren, legten die Ingenieure zunächst die ideale aerodynamische Performance fest. Aerodynamikexperten und Designer arbeiteten anschließend Hand in Hand, um ein Design zu schaffen, das Luftstrom und Kühlleistung perfekt unterstützt. Auch der Innenraum wurde kompromisslos gestaltet – mit Fokus auf Ergonomie und die optimale Fahrposition aus Profifahrer-Perspektive. Die Position des Fahrers wurde so weit wie möglich abgesenkt, um den Schwerpunkt von Fahrer und Fahrzeug nahezu identisch zu gestalten. Trotz der Rennstrecken-Ausrichtung achteten die Entwickler darauf, dass der GR GT auch für den täglichen Gebrauch geeignet bleibt.

Der GR GT3 teilt die drei Kerneigenschaften seines Straßenbruders – niedriger Schwerpunkt, geringes Gewicht bei hoher Steifigkeit und exzellente Aerodynamik – und erfüllt die FIA-Spezifikationen für die GT3-Klasse. Als Kundensportfahrzeug richtet er sich an Profis und Amateure gleichermaßen, weshalb das „Driver First"-Prinzip auch hier zentral bleibt. TGR entwickelt parallel ein umfassendes Support-System, damit Kunden ihr Motorsport-Erlebnis voll auskosten können. Die Entwicklung beider Modelle nutzt modernste Methoden: Fahrsimulatoren optimierten bereits früh die Fahrzeugeigenschaften, während ausgiebige Realtests auf dem Toyota Technical Center Shimoyama, dem Fuji Speedway und dem Nürburgring Leistung und Haltbarkeit unter Extrembedingungen überprüften. Der GR GT wurde zusätzlich auf öffentlichen Straßen getestet. Beide Fahrzeuge sollen 2027 auf den Markt kommen – bis dahin werden sie nach bewährter GR-Manier bis zum Ausfall gefahren, repariert und optimiert.