Überarbeitung für den langjährig erfolgreichsten Seat: Neuer Look, Update im Innenraum und attraktiviertes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Neues Facelift für den langjährigen Bestseller
Überarbeitung für den langjährig erfolgreichen Seat: Neuer Look, Update im Innenraum und attraktiveres Preis-Leistungs-Verhältnis.
Das erfolgreichste Seat-Modell bis dato ist wohl auch das am falschesten ausgesprochene. Denn das Wort Ibiza müsste man am zweiten i betonen und danach kommt ein gelispeltes s. Stattdessen sagt der Österreicher Ibiza so, wie er Ivica sagt, zum Beispiel, wenn es um Fußball geht (okay, Ivica Vastić ist schon eine Weile her).
Fünf Generationen und über sechs Millionen verkaufte Einheiten
Auf jeden Fall, den Ibiza gibt es seit 1984, mittlerweile entstanden fünf Generationen, über sechs Millionen Stück Ibiza wurden verkauft (der Golf, zehn Jahre länger am Markt, hält übrigens bei 37 Millionen). Generation fünf ist seit 2017 auf dem Markt, 2021 gab's das erste Facelift, jetzt das zweite. Es bringt unter anderem einen neugestalteten Kühlergrill, schlankere Scheinwerfer, ein neues Stoßstangenddesign neue Leckercangen-Liminal, Oniric und Hypnotic. Für die Namen alleine hat Seat Preise verdient. So konnten auch Michshalkes in Clockwork Orange heißen.
Innen kommt ein neues Multifunktionslenkrad, die FR-Version hat stattdessen auch so hübsches welche. Drei Ausstattungsvarianten stehen zur Wahl, Ibiza, Style und FR. Angesichts dessen, was man von Elektroautos so gewohnt ist, gibt es auch einen sechsisch wohltuenden Einstiegspreis von 16.490 Euro.
Von Giugiaro-Design zur VW-Konzern-Integration
Der facegeliftete Ibiza dürfte sozusagen die Abschiedsvorstellung des Modells sein. Wir orten historische Bedeutsamkeit, weil: Der Ibiza stand am Anfang des Seat-Erfolgs. Die Marke, 1950 gegründet, produzierte ab 1953 Fiats in Lizenz, was sich aber Anfang der Achtziger dem Ende zuneigre. Fiat geriet groß in die Krise und verkaufte Seat dem spanischen Staat um eine Pesete. Folglich gab's ab 1984 keine Fiat-Lizenzen mehr. Als Rettung fanden die Spanier VW, sie durften Passat und Santana produzieren. Die Beziehung wurde enger, ab 1986 gehörte Seat ganz zum VW-Konzern. Schon zuvor, 1984, kam mit dem Ibiza der erste eigenständige Seat heraus. Entworfen wurde die Karosserie vom italienischen Stardesigner Giorgio Giugiaro, der inzwischen stammte von Karmann.
Motorisch war der Ibiza mit seinen 60 und 86 PS stärker als der vergleichbare Polo, somit galt der Spanier als sozusagen sportlich. Damit war gleichzeitig eine der bedeutsamsten Eigenschaften der Marke geboren, die sie vor allem am Land erfolgreich machte: Relativ viel PS für relativ wenig Geld. Auf das eine und das Landjugend.
Der Ibiza war lange das Rückgrat von Seat. 1993 gab es einen elektrischen Ibiza zur Erprobung auf 80 km Reichweite. Auch ein Cabrio wurde entwickelt, die aber dann doch nicht produziert. Die gab's eh bei VW.
Keine Generation VI in Sicht
Jetzt ist die Zeit des Ibiza wohl abgelaufen. In Deutschland ist er absatzmäßig schon Schlusslicht bei den Seat-Modellen – wie anders aber bei uns: Hier steht er noch voll in Saft und Kraft. Von Jänner bis Ende September 2025 wurden hier knapp 10.000 Seats verkauft, davon 4.129 Ibiza. Rang zwei geht an den Leon mit 2.633 Stück.
Trotzdem: Nachfolger ist keiner geplant. Immerhin steht derzeit die Marke Seat nicht zur Disposition. Da hat man auch schon einmal andere Töne gehört.

