Jeep Renegade - 3.000 Kilometer später

Jeep Renegade – 3.000 Kilometer später

Wie ist unsere Meinung über den Jeep Renegade nach über 3.000 km. Kann der Verwandte des Fiat 500X auf eigenen 4 Rädern stehen?

radical mag
Veröffentlicht am 09.12.2014

Ja, auch wir irren uns ab und zu mal! Wir geben es ja zu. Bei den ersten Infos zum Jeep Renegade ließen wir kaum ein gutes Haar am Plastik-Jeep, der eigentlich ein Fiat ist. Nun stand der Renegade im Test und dieser war ziemlich ausführlich – über 3000 Kilometer um genau zu sein. Und ja, wir nehmen alles zurück und behaupten: das Gegenteil! Tatsächlich hat man es geschafft, aus dem Fiat 500X auch in Jeep-Form ein richtig gutes Auto zu machen. Aber, eines wollen wir doch klar stellen. Der Renegade ist kein Jeep im klassischen Sinn, dafür ist er zu komfortabel, zu gut ausgestattet und zu sparsam…_Jeep-Renegade (2)

Der Clou von Fiat

Mit der Übernahme von Chrysler gelang Fiat ein ganz großer Coup, weil im Paket auch die Ur-amerikanische Marke Jeep enthalten war. Die Offroader sind die Garanten für gute Verkaufszahlen, ganz besonders in den USA. Der Renegade teilt sich mit dem Fiat 500X wie erwähnt die technische Basis. Zu sehen ist davon allerdings nichts – und das ist gut so. Nicht, dass der Fiat ein unansehnliches Auto wäre, aber man hat in Italien offenbar gelernt, dass man nicht einfach ein anderes Markenemblem an ein Auto kleben kann, und dann mit zwei Modellen Verkaufserfolge zu feiern. Das war bis vor kurzem noch anders, als man einen Chrysler Voyager als Lancia verkaufen wollte. Damals fragten wir uns schon, was der Sergio M. so alles vor hat…_Jeep-Renegade (3)

Erste Eindrücke vom Jeep Renegade

Der Renegade ist ein typischer Jeep, alles andere als filigran, kantig und – durchaus praktisch. Durch das kantige Design herrscht im Innenraum des 425 cm langen Wagens ein luftiges Ambiente. Kopffreiheit ist bei einer Fahrzeughöhe von 170 cm kein Problem und auch sonst bietet der Jeep auf Fiat-Basis eine Menge Platz. So lässt sich das Kofferraumvolumen von 350 auf 1.300 Liter erweitern. Allerdings ist die Ladekante auch wegen des Allradantriebs und der entsprechend großen Bodenfreiheit recht hoch. Der Testwagen kam mit einem leicht zu bedienenden Sechsganggetriebe mit sehr exakter Schalthebelführung und einem zwei Liter großen Turbodieselmotor mit 140 PS und einem maximalen Drehmoment von 350 Nm daher. Damit ist der Jeep bestens auch für lange Reisen gerüstet. Der lange 6. Gang lässt die Drehzahl bei Autobahnfahrten angenehm absinken, was sich vor allem beim Verbrauch niederschlägt. 6,4 Liter pro 100 Kilometer hat der Jeep auf den fast 3.000 Testkilometern verbraucht._Jeep-Renegade (1)

Gute und schlechte Eigenschaften des Jeep Renegade

Das ist angesichts der Fahrleistungen, der großen Stirnfläche und des Fahrzeuggewichts (ab 1.505 kg) ein hervorragender Wert. Auch wenn Jeep von 5,1 L/100 km redet. Ganz besonders angenehm aufgefallen ist die Laufruhe des Vierzylinders im Bug. Hier könnten sich einige renommierte Hersteller noch eine Scheibe abschneiden. Weniger gefallen haben uns die massiven A-Säulen, hinter denen man einen kompletten Sattelschlepper verbergen kann. Da gibt es sicher filigranere Lösungen. Wer die asphaltierte Straße verlässt, kann verschiedene Offroadprogramme auswählen. Hier schlägt die DNA der Amerikaner deutlich durch. Eine Geländeuntersetzung gibt es für unseren Renegade allerdings nicht. Wer auch dieses Feature gerne hätte, muss auf das Modell mit Neunstufen-Automatikgetriebe oder den deutlich teureren und stärkeren (170 PS) Trailhawk ausweichen.

Video: Design des Jeep Renegade

Gut gefallen hat uns auch das Navigationssystem

Einfach zu bedienen, schneller Berechnung der Routen und eine sehr genau Anzeige der zu erwartenden Ankunftszeit – so muss das sein. Einzig mit den etwas sehr rutschigen Lederbezügen der Sitze wurden wir nicht so recht warm, und bei Preis waren wir dann doch erstaunt. Mindestens 34.590 Euro sind für den Renegade mit dem 170-PS-Diesel fällig.

Vielen Dank an die Kollegen von radical-mag.com

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