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Ratgeber / Kaufberatung: Familienvans

Ratgeber / Kaufberatung: Familienvans

Moderne Familienvans sind schick und geräumig. Nachdem ihnen die SUV in den letzten Jahren den Rang abgelaufen haben, wachsen Interesse und Aufmerksamkeit nunmehr wieder.

Press Inform
Zuletzt aktualisiert am 23.08.2023

Sack und Pack an Bord und mit allem bequem in den Urlaub fahren. Familienvans erfreuen sich einer großen Beliebtheit. Dabei sollen die Lademeister von einst dynamischer und sportlicher denn je daherkommen. Kein Wunder, dass aus dem VW Golf Plus der Golf Sportsvan mit einem dynamischeren Design wurde. Der Sportsvan ist mit einer Länge von 4,43 Metern rund acht Zentimeter länger als der normale Golf. Das schlägt sich im Platzangebot nieder. Im Fond wird es richtig bequem, wenn die, um 18 Zentimeter in Längsrichtung verschiebbare, Rückbank ganz hinten ist. Aber selbst dann fasst das Gepäckabteil noch 500 Liter. Legt man die Lehne der Rückbank um, wächst das Kofferraumvolumen auf 1.520 Liter. Erstmals gibt es in einem Golf den Blind-Spot-Assistenten, der nicht nur beim Fahren den toten Winkel beobachtet, sondern auch beim rückwärts Ausparken auf kreuzenden Verkehr achtet und notfalls bremst. Mit mindestens 360 Euro Aufpreis ist dieses Detail seinen Preis wert. Auch der adaptive Tempomat, das Kurvenlicht oder das maskierte Fernlicht kosten extra. Immerhin gibt es eine Klimaanlage serienmäßig. Bei einem Preis von 19.625 Euro für die 85-PS-Variante sollte das auch so sein. Wer mehr Spaß will, sollte zu den höherwertigen Ausstattungen und stärkeren Motoren greifen. Aber das hat bei VW seinen Preis: Der 150-PS-Diesel in der mittleren Comfortline ist nicht unter 28.350 Euro zu haben. Viel Geld.

VW Golf Sportsvan. © Bild: press-inform
VW Golf Sportsvan © Bild: Werk

VW Sharan, Touran, Seat Alhambra, Toyota Verso

Bei VW wird das schlagkräftige Duo Sharan und Touran durch den Seat Alhambra ergänzt. Sharan und Alhambra bauen auf der identischen Plattform auf. Deswegen sind beide rund 4,8 Meter lang, bieten Schiebetüren und versenkbare Stühle. Das Cockpit ist beim Sharan einen Schuss wertiger. Der Alhambra hält zwischen 809 Litern (Fünfsitzer-Konfiguration) und maximal 2.430 Litern Stauraum bereit. Die Basisausstattung mit dem 150 PS Benziner kostet beim Spanier 29.085 Euro. Dafür gibt es eine Klimaanlage und diverse andere Annehmlichkeiten. Der Sharan kostet mit dem gleichen Aggregat und ähnlicher Ausstattung 1.440 Euro mehr. Dafür ist der Basis-Kofferraum bei der Fünfsitzvariante mit 885 Litern größer. Bei sieben Sitzen sind es 300 bis 2.297 Liter. Eine Nummer kleiner kommt der VW Touran daher. Das zeigt sich schon beim Gepäckabteil, das mit 695 Litern bis 1.989 Litern für fünf Passagiere ebenfalls genug Volumen bietet. Sind sieben an Bord, reduziert sich das Ganze auf 121 Liter bis 1913 Liter. Der Einstiegspreis von 22.525 Euro für den trägen 105-PS-1,2-Liter-Benziner beinhaltet ein Start-Stopp-System, eine Klimaanlage und einen Berganfahrassistenten. Allerdings ist die Aufpreisliste lang. Beim Toyota Verso können ebenfalls bis zu sieben Sitze verbaut werden. In den Kofferraum passen allerdings nur bis zu 1.740 Liter. Der Nippon-Van ist mit 132-Benzin-PS ab 21.200 Euro zu haben. Mit 112-PS-Bayern-Diesel-Power kostet er mindestens 23.550 Euro. Die Serienausstattung ist in Ordnung, allerdings ist der Fundus der Assistenzsysteme, aus denen man auswählen kann, nicht besonders groß.

Toyota Verso. © Bild: press-inform
Toyota Verso © Bild: Werk

Fiat Freemont und Lancia Voyager

Mit dem Fiat Freemont versuchen die Italiener einen aufgewerteten Dodge Journey nach Europa zu bringen. Die Veränderungen gegenüber dem US-Modell sind sichtbar: Der Innenraum ist dank Weichplastik-Elementen wertiger als beim US-Bruder und die Schalter sind übersichtlicher angeordnet. Der Radstand von 2,89 Meter garantiert genügend Raum. Die Sitzposition ist auf den ersten beiden Reihen komfortabel, auf der serienmäßigen dritten Sitzreihe nur Kindern zuzumuten. Die beiden hinteren Reihen lassen sich so zusammenklappen, dass sie komplett im Boden verschwinden und eine ebene Ladefläche entsteht. Aus den gerade mal 136 Litern Kofferraum, die der Freemont als Siebensitzer bietet, werden so bis zu 1.461 Liter. Mit dem 140-PS-Diesel kostet der Amerika-Italiener 27.190 Euro. Nicht ganz billig. Dafür gibt es unter anderem jede Menge Ablagen, die erwähnten drei Sitzreihen, eine Dreizonen-Klimaautomatik und einen Tempomaten. Ähnliche Argumente führt der Chrysler, Verzeihung, der Lancia Voyager ins Feld. Allerdings ist der mit mindestens 38.490 Euro deutlich teurer. Dafür gibt es auch einen 178-PS-Diesel, bis zu 4.100 Liter Stauraum, eine ebene Ladefläche, 17-Zoll-Alus und eine Leder-Ausstattung.

Lancia Voyager. © Bild: press-inform
Lancia Voyager © Bild: Werk

Renault Espace & Scenic

Der Renault Espace gilt als der Urahn unter den Familienvans. Seit 30 Jahren transportiert er Familien quer durch Europa. Mit dem 170 PS Benziner als Sondermodell Paris kostet er 32.440 Euro. Den Franzosen gibt es in der Langversion, dann bekommt er den Namenszusatz Grand, ist 4,86 Meter lang (20 Zentimeter länger, als die reguläre Version) und kostet 2.000 Euro Aufpreis. Die Sitze können nicht im Boden versenkt, sondern müssen komplett ausgebaut werden. Auch Schiebetüren sucht man vergebens. Die fehlen auch beim kleineren Bruder Scenic. Der ist bereits ab 18.990 Euro zu haben. In den 4,37 Meter langen Van passen zwischen 470 Liter und 1.870 Liter. Die Ausstattung „Authentique“ beinhaltet immerhin eine Klimaanlage. Als Grand Scenic, der ebenfalls 20 Zentimeter länger ist, geht es bei 21.190 Euro für das Sondermodell „Paris“ los. Das maximale Kofferraum-Volumen wächst auf 2.083 Liter. Der Aufpreis für sieben Sitze beträgt 700 Euro. Die gibt es aber erst ab „Expression“. Das Fahrwerk ist betont komfortabel abgestimmt und etwas mehr Assistenzsysteme täten dem Scenic gut.

Renault Scenic. © Bild: press-inform
Renault Scenic © Bild: Werk

Ford-Vans

Die Ford-Van-Armada besteht aus B-Max, C-Max und Galaxy. Das Alphabet ist ein Indikator für die Größe der Familienkutschen: Mit 4,08 Metern Länge und einem Mindestpreis von 15.950 Euro ist der B-Max der Einstiegsvan und eignet sich am Besten für Eltern, die mit einem Kind unterwegs sind. Der Kofferraum variiert zwischen 318 und maximal 1.386 Liter. Das Fahrwerk ist ausgewogen und gut gelungen, was man vom Bedienkonzept nicht behaupten kann. Dank der fehlenden B-Säule gelingt der Zugang zu den hinteren Plätzen problemlos. Eine Nummer größer ist der Ford C-Max. Der Kofferraum bietet mit einer Ladekapazität zwischen 471 Litern und 1.723 Litern genug Platz für einen Familientrip an die Adria oder die Ostsee. Der Basis-Preis ist mit 17.850 Euro in Ordnung. Als Grand C-Max sind mindestens 20.450 Euro fällig. Dafür gibt es aber auch ein maximales Kofferraumvolumen von 1.867 Litern und einen Längenvorteil von 14 Zentimetern (4,52 Meter). Schon beim einfachsten Modell ist Fahrersitz höherverstellbar und die Kopf-/Schulterairbags reichen bis in die zweite Sitzreihe. Beim Grand C-Max gibt es dann noch zwei Schiebetüren inklusive elektrischer Fensterheber sowie einen 100-PS-Motor obendrauf.

Ford Grand C-Max © Bild: press-inform
Ford Grand C-Max © Bild: Werk

Ford Galaxy und Citroën C4 Picasso

Das größte Schiff der Ford-Werft ist der Galaxy. Im Sharan-Gegner haben bis zu 2.325 Liter an Gepäck Platz. Wie fast immer bei Ford, erfreut ein gut abgestimmtes Fahrwerk die Insassen. Vor allem die Dieselmotoren sind kraftvoll. Die Sitze verschwinden im Boden. Allerdings gibt es den Galaxy nicht mit Schiebetüren. Der Preis für ein Einsteiger-Modell mit 160-PS-Motor beläuft sich auf 29.990 Euro. Dafür gibt es eine manuelle Klimaanlage, ein Audio-System und eine Multifunktionslenkrad. In einer ganz anderen Liga spielt der Citroën C4 Picasso. Den gibt es als Kurz- und als Langversion. Bei der Standard-Variante kommt der 2,78- Meter-Radstand den Insassen spürbar zugute. Reicht dieser Platz nicht aus, sollte man zum Grand Picasso greifen, der 17 Zentimeter länger ist. Das Raumangebot ist dementsprechend opulenter kostet aber mit 20.990 Euro einen Tausender mehr. Wem das immer noch nicht genug ist, der sollte zum C8 greifen. Da reden wir aber schon von 35.500 Euro für den 136-PS-Diesel. Den großen Franzosen gibt es nur noch mit einem weiteren 163-PS-Selbstzünder, was etwas dünn ist. Der Kofferraum fasst zwischen 225 und 2.948 Liter. Im geparkten Zustand lassen sich sogar die vorderen Sitze um 180 Grad nach hinten drehen. Der Radstand von 2,82 Metern sorgt für ein angemessenes Raumgefühl.

Ford Galaxy. © Bild: press-inform
Ford Galaxy © Bild: Werk

Kia Carens, Opel Meriva und Zafira

Der Kia Carens 1,6 GDI Attract ist für 19.990 Euro zu haben. Serienmäßig sind elektrische Fensterheber vorne und hinten, eine manuelle Klimaanlage und ein statisches Abbiegelicht. Trotz seiner Länge von 4,53 Metern und der Breite von 1,81 Metern ist der Südkoreaner entspannt zu rangieren. Der Kofferraum ist mit 536 bis 1.694 Litern Volumen beim Fünfsitzer zwar in Ordnung, aber da bietet die Konkurrenz mehr. Klappt man den Beifahrersitz um, können bis zu 2,15 Meter lange Gegenstände können transportiert werden. Opel schickt den Meriva und den Zafira Tourer ins Van-Rennen. Der unlängst überarbeitete Meriva punktet mit guten Raumangebot und ansprechenden Fahrleistungen. Der Laderaum lässt sich je nach Fondbestuhlung von 400 auf bis zu 1.500 Liter erweitern. Die Materialien im Innenraum sind jedoch auch nach der Modellpflege wenig hochwertig. Dass Opel im Jahr 2014 beim Meriva keine LED oder Xenon-Scheinwerfer anbietet, ist wenig innovativ. Positiv sind die gegenläufigen Türen und die wegklappbaren Sitze und der Grundpreis von 16.200 Euro. Wer den Zafira will, muss mindestens 23.350 Euro hinlegen. Beim 4,66 Meter langen Opel-Van beträgt je nach Stellung der Sitze beträgt das Ladevolumen 152 bis 1.860 Liter mit dann ebener Ladefläche. Mit vier Personen an Bord sind die Platzverhältnisse großzügig. Allerdings muss man für Extras tiefer in die Tasche greifen.

Opel Zafira Tourer. © Bild: press-inform
Opel Zafira Tourer © Bild: Werk

Nissan Note, Mazda 5

Der Nissan Note will eigentlich kein Van sein, ist aber de facto einer. Platz ist im Note mehr als genug; auch durch die verschiebbare Rückbank. Bei maximaler Beinfreiheit für die hinteren Passagiere schrumpft das Kofferraumvolumen von 411 auf 325 Liter. Legt man die Rückbanklehnen um und stopft den Note bis unters Dach voll, sind es 2.012 Liter. Der 80-PS-Motor ist lethargisch und im Cockpit regiert Hartplastik. Das lässt sich allerdings angesichts des fairen Grundpreises von 13.990 Euro verschmerzen. Fünf bis sieben Personen finden im Mazda 5 Platz. Für 20.990 Euro bekommt der Van-Fahrer ein gutes Raumangebot gepaart mit viel Variabilität. Bei Vollbesetzung mit sieben Personen reduziert sich das Kofferraumvolumen auf 112 Liter. Maximal sind es 1.597 Liter beim Mazda 5 1.8 MZR und 1.485 Liter beim Diesel und dem Zweiliter-Benziner. Das größere Gepäckabteil wird mit einem nicht so durchzugkräftigen 115-PS-Triebwerk erkauft. Immerhin wiegt der große Mazda knapp 2,1 Tonnen. Was negativ auffällt: Beim Mazda 5 ab dem Baujahr 6/2010 ist die Deaktivierung des Beifahrerairbags aufpreispflichtig. Für 117 Euro ist man dabei. So muss das Familienoberhaupt nur noch die rechte Wahl treffen. Einfach ist das nicht.

Mazda 5. © Bild: press-inform
Mazda 5 © Bild: Werk
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